Das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist nach dem aktuellen Nowcast des IAW und der Universität Hohenheim im ersten Quartal 2022 gegenüber dem vierten Quartal 2021 preis- und saisonbereinigt um 0,2 Prozent zurückgegangen. Für die beiden Folgequartale wird wieder ein positives, aber insgesamt schwaches Wachstum prognostiziert. Diese Vorhersage berücksichtigt noch nicht die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.
Die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise rückt in Baden-Württemberg weiter in die Ferne. Im vierten Quartal 2021 ist das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach dem aktuellen Nowcast des IAW und der Universität Hohenheim gegenüber dem dritten Quartal 2021 preis- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent zurückgegangen. Bereits das dritte Quartal hatte sich schwächer als erwartet entwickelt. Nach der Prognose für die beiden Folgequartale wird sich die schwache Entwicklung in das Jahr 2022 fortsetzen.
Betriebliches Ausbildungsverhalten in Baden-Württemberg 2020 unter dem Einfluss der Corona-Pandemie
Bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 wurde befürchtet, dass sich die Ausbildungsaktivität der Betriebe deutlich reduzieren würde. Auf Basis repräsentativer Angaben aus dem IAB-Betriebspanel ist festzustellen, dass nur ein Drittel aller Betriebe in Baden-Württemberg angegeben hat, von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht wirtschaftlich negativ betroffen (gewesen) zu sein. Von den 67 % betroffenen Betrieben wiederum waren 13 % nur leicht, 26 % mittel und 28 % stark wirtschaftlich negativ betroffen.14 % aller Ausbildungsbetriebe waren eher gering betroffen, 26 % mittel und 23 % stark, darunter überdurchschnittlich stark die größeren Betriebe und der Dienstleistungsbereich.
In den von Corona wirtschaftlich negativ betroffenen Ausbildungsbetrieben lagen die Netto- und die Bruttoausbildungsquote, die Auszubildendenquote sowie der Anteil der Betriebe mit neu abgeschlossenen Verträgen für das Ausbildungsjahr 2020/2021 etwas niedriger als in den nicht betroffenen Ausbildungsbetrieben, der Anteil der von Corona betroffenen Betriebe, die noch (weitere) Ausbildungsverträge abzuschließen planten, war jedoch etwas höher.
Es zeigt sich aber auch, dass Betriebe, die aufgrund der Corona-Pandemie ihr Ausbildungsstellenangebot in 2020 einschränkten, sich dennoch durch eine signifikant höhere Auszubildenden- und Übernahmequote auszeichnen.
Die Förderung betrieblicher Weiterbildung ist mit Beginn der Corona‐Pandemie eingebrochen – nur noch etwa ein Drittel der baden-württembergischen Betriebe waren im 1. Halbjahr 2020 weiterbildungsaktiv (Vorjahr: 56 Prozent)
Die Weiterbildungsquote in Baden‐Württemberg entsprach in 2020 mit rd. 14 Prozent dem bundesweiten Durchschnitt. Im Vorjahr lag sie noch deutlich darüber (2019: rd. 38 vs. rd. 34 Prozent).
Im Land haben 28 Prozent aller Betriebe im 1. Halbjahr 2020 geplante Weiterbildungsmaßnahmen aufgrund der Corona‐Pandemie absagen müssen. Das waren fünf Prozentpunkte weniger als in Deutschland und in Westdeutschland.
46 Prozent der weiterbildungsaktiven Betriebe in Baden‐Württemberg haben Weiterbildungsmaßnahmen per E‐Learning durchgeführt, bundesweit waren es in etwa die Hälfte. Davon haben sich im Land 78 Prozent aufgrund der Kontaktbeschränkungen in Folge der Corona‐Pandemie für digitale Formate entschieden, bundesweit waren es 72 Prozent. Dabei handelte es sich vor allem um kleine und mittlere Betriebe.
Der Berichtauf Basis des IAB‐Betriebspanels Baden‐Württemberg entstand im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden‐Württemberg.
Between collaboration and competition: co-located clusters of different industries in one region – the context of Tuttlingen’s medical engineering and metal processing industries
In: Regional Science Policy & Practice, 15(2), 288-325, April 2023. https://doi.org/10.1111/rsp3.12581