Die Kommunen tätigen eine Vielzahl unterschiedlicher Ausgaben für die Geflüchteten, von gesetzlich festgelegten Leistungen über Unterkunfts- und Infrastrukturkosten bis hin zu Integrationsmaßnahmen. Bisher gab es wenig systematische Erkenntnisse zur Höhe, Struktur und Finanzierung dieser Ausgaben sowie zu den Begünstigten. Die Studie des IAW zeigt anhand der Erfahrungen von acht ausgewählten Kommunen in den Jahren 2016 und 2017, dass der größte Ausgabenblock die Unterbringung betrifft, insbesondere wenn die Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften leben. Künftig sollten die Kommunen Investitionsstrategien verfolgen, indem sie Bildungs- und Erwerbsübergänge erleichtern und die soziale Integration stärken. Das lässt sich jedoch in Anbetracht der kommunalen Haushaltslagen nicht ohne weitere Kompensation durch Länder- oder Bundesebene leisten.
Dr. Raphael Menez, IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg
Dipl.-Ing. Kai Schweppe, Geschäftsführer Arbeitsmarktpolitik, Südwestmetall Baden-Württemberg
Prof. Dr. Jens Südekum, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf [DICE]
Peter Heilbrunner [SWR] - Moderation
Verleihung des Norbert-Kloten-Preises für Angewandte Wirtschaftsforschung 2018 an:
Frau Susanne Wellmann für ihre Masterarbeit: Inflation Dynamics in the Euro Area (bei Prof. Dr. Gernot Müller, Universität Tübingen, Lehrstuhl Geld und Währung)
[Fotos: Norman Stollhof, Deutsche Bundesbank]
12. April 2018: Deutscher Mittelstand rechnet im nächsten Halbjahr weiter mit einer positiven Geschäftslage, sieht aber die künftigen Wirtschaftsbeziehungen zu Großbritannien und den USA kritisch
Im Rahmen des gemeinsam von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und dem IAW entwickelten „Mittelstandsradar“, einer bundesweiten Umfrage unter mittelständischen Unternehmen, äußert sich die Mehrheit der 300 befragten Unternehmensvertreter über den aktuellen Geschäftsverlauf und die Erwartungen für die nahe Zukunft optimistisch: So bezeichneten drei von zehn ihre Geschäftslage als sehr gut, fast 90 Prozent äußerten sich insgesamt positiv. Ebenso hoch liegt auch der Anteil jener, die in den kommenden sechs Monaten ebenfalls mit einer positiven Entwicklung rechnen. Allerdings wird nicht übersehen, dass sich auf den Auslandsmärkten derzeit etwas Grundlegendes verändert: Traditionell wichtige und verlässliche Wirtschaftspartner wie die USA und Großbritannien verlieren an Gunst. So bewerten etwa 40 Prozent der Mittelständler den britischen Absatzmarkt negativ, mehr als die Hälfte auch den dortigen Produktionsstandort. Zudem sieht insbesondere mit Blick auf die USA bereits mehr als der Hälfte der Befragten auch die politischen Rahmenbedingungen negativ.
Welche Entwicklungen sollte die Wirtschaftspolitik in Baden-Württemberg im Blick haben, wenn sie die Stärken der Wirtschaft sichern und den Anpassungsbedarf und mögliche Risiken für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg frühzeitig erkennen möchte? Ziel dieser Studie ist es, dazu wirtschaftspolitisch relevantes Hintergrundwissen bereitzustellen. Die Schlussfolgerungen aus dem Bericht wurden zu fünf Kernthemen verdichtet, die für Baden-Württemberg von primärer Bedeutung sind.
Auch in diesem Jahr lädt der Tübingen-Hohenheim-Economics (THE) e.V. wieder zu einem THE Christmas Workshop an die Universität Hohenheim ein. Der THE Christmas Workshop ist ein gemeinsames Projekt des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) an der der Universität Tübingen sowie des Instituts für Volkswirtschaftslehre der Universität Hohenheim und besteht aus einem Doktorandenworkshop und einer Winter School.