Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten der baden-württembergischen Landesregierung hat Prof. Dr. Wilhelm Kohler als Mitglied in den TTIP-Beirat der Landesregierung berufen. TTIP ist die Abkürzung für die „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“, die derzeit zwischen der Europäischen Union und den USA verhandelt wird.
Andrea Bellucci, Germana Giombini, Alexander Borisov, Alberto Zazzaro: Collateral and Local Lending: Testing the Lender-Based Theory, IAW Discussion Paper No. 119, April 2015
Europe’s Global Linkages and the Impact of the Financial Crisis: Policies for Sustainable Trade, Capital Flows, and Migration
Eine im Rahmen dieses Projekts entstandene Forschungsarbeit hat kürzlich breites Interesse in den spanischen Medien hervorgerufen. Die Studie The Great Trade Collapse and the Spanish Export Miracle von Peter Eppinger (Universität Tübingen), Nicole Meythaler (IAW Tübingen), Marc-Manuel Sindlinger (Universität Bonn) und Marcel Smolka (Universität Aarhus, Dänemark) dokumentiert anhand detaillierter Firmendaten die überraschend positive Entwicklung von Exporten aus Spanien in den Jahren nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09. Ein zentrales Ergebnis ist, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise zu keinem Rückgang der Anzahl der Exporteure und Importeure geführt hat. Entgegen weit verbreiteter Befürchtungen sind spanische Unternehmen in den Nach-Krisen-Jahren sogar verstärkt international aktiv geworden und haben den Weltmarkt genutzt, um die schwache Binnennachfrage auszugleichen. Des Weiteren haben sich exportierende Unternehmen deutlich robuster in der Krise gezeigt als andere Unternehmen, die ihre Umsätze nur in Spanien erzielen konnten. Sie entließen weniger Arbeitskräfte und konnten ihr Produktivitätsniveau im Gegensatz zu nicht-exportierenden Firmen halten.
Ausführliche Informationen und weitere Publikationen sind unter www.iaw.edu/glic verfügbar.
Unter Leitung des IAW arbeiteten in dem Projekt führende Forscher und Nachwuchswissenschaftler aus sechs Ländern und drei Kontinenten zusammen. Das Projekt wurde von der VW-Stiftung im Programm „Europe and Global Challenges“ gefördert.
April 2015: IAW-Leitlinien zur guten wissenschaftlichen Beratung veröffentlicht
Das IAW hat seine langjährigen Erfahrungen in der wirtschaftspolitischen Beratung und Auftragsforschung zu Leitlinien der guten wissenschaftlichen Beratung verdichtet. Sie sollen Auftraggeber darüber informieren, wie am IAW die Qualität in der wirtschaftspolitischen Beratung gesichert wird. Sie strukturieren zugleich einen systematischen Lernprozess innerhalb des Instituts. Die Leitlinien können hier heruntergeladen werden.
24. März 2015: IAW-Jahresversammlung in der Deutschen Bundesbank, Stuttgart
IAW-Kuratoriumssitzung und IAW-Mitgliederversammlung
Verleihung des Norbert-Kloten-Preises für Angewandte Wirtschaftsforschung 2015 an
Leopold M. Schiele M.Sc. in Anerkennung für seine herausragende Masterarbeit bei Professor Dr. Georg Wamser am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, der Universität Tübingen
„Regional Values and Firms‘ Tax Payments“
Laudatio: Prof. Dr. Wilhelm Rall (Vorsitzender des Vorstands des IAW e.V.)
Vortrag: TTIP: Chancen und Risiken für Deutschland - Prof. Gabriel J. Felbermayr Ph.D. (Leiter des Zentrums für Außenwirtschaft/CESifo-Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere reale und monetäre Außenwirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München)
Podiumsdiskussion zum Thema: Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)
Professor Gabriel J. Felbermayr Ph.D.
Sabine Jost-Heil (Senior Manager Handels- und Industriepolitik, Bereich Politik und Außenbeziehungen, Daimler AG)
Professor Dr. Wilhelm Kohler (Wissenschaftlicher Direktor des IAW, Lehrstuhl International Economics, Universität Tübingen)
Joachim Dorfs (Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung), Moderation
Der Anteil der Beschäftigten in Weiterbildung hat in 2013 seine stärkste Ausprägung erreicht, obwohl der Anteil der Betriebe, die Weiterbildung fördern, gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen hat. Letzterer liegt aber dennoch weiterhin auf hohem Niveau und auch deutlich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Demgegenüber liegt die Weiterbildung Geringqualifizierter gegenüber der Weiterbildung Qualifizierter immer noch zurück.
Seit Beginn der 1990er Jahre ändert sich zunehmend das Entlohnungssystem in Deutschland. Hierbei ist zum einen der Flächentarifvertrag unter Druck geraten, andererseits sind alternative Formen der Entlohnung und auch der Vertragsgestaltung, abweichend vom Normalarbeitsverhältnis, auf dem Vormarsch. Der Beitrag stellt diese Entwicklung für Baden‐Württemberg zusammen und geht dabei insbesondere auf die Tarifbindung, auf außertarifliche Entlohnung und auf erfolgsabhängige Entlohnung der Mitarbeiter ein.
Anhand der Ergebnisse wird deutlich:
Die gesetzliche Ausgestaltung des deutschen Systems der industriellen Beziehungen ist nicht starr, sondern verändert sich im Zeitablauf. Dies zeigen beispielsweise aktuelle Diskussionen um die Frage der Tarifeinheit. Man kann aber sagen, dass sich der gesetzliche Rahmen den aktuellen Bedürfnissen der Tarifvertragspartner anpasst. Dies ist auch auf den stetigen Rückgang der Tarifbindung zurückzuführen, welcher zum Beispiel die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns stark beeinflusst hat.
Große Unterschiede in der Tarifbindung und auch bei der Ausgestaltung von Tarifverträgen, beispielsweise beim Ausmaß oder dem Anteil außer- und übertariflich bezahlter Mitarbeiter, sind auch weiterhin zwischen verschiedenen Betriebsgrößen und auch zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen zu beobachten. Insbesondere kleinere Betriebe und solche in den Dienstleistungssektoren haben in den letzten Jahren den Tarifvertrag verlassen. Dieser Trend wird nur teilweise dadurch gemildert, dass sich diese Betriebe öfter bei der Bezahlung an einem Branchentarifvertrag orientieren.
Die Beteiligung der Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens, oder sogar am Unternehmen selbst, scheint sich dagegen wenig weiterzuentwickeln. Trotz offensichtlicher Vorteile und dem politischen Willen zum weiteren Ausbau, ist eine Stagnation der Entwicklung der Mitarbeiterbeteiligung zu verzeichnen.