Erwerbsverläufe und Einkommensentwicklung in der Pflege
Die aktuele IAW-Studie untersucht mit Hilfe einer Sequenzanalyse den Zusammenhang von Erwerbsverläufen und Einkommensentwicklung für Pflegeberufe. Als Vergleichsberufe werden soziale und technische Berufe herangezogen. Die Datengrundlage bildet die Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien (SIAB). Zentrale Ergebnisse der Studie sind, dass sich Pflegeberufe vor allem durch hohe Einstiegseinkommen und eine hohe Stabilität im Einkommen im Gegensatz zu den Vergleichsberufen auszeichnen, sowie dass sich Einkommen nach Erwerbscluster heterogen entwickeln.
Ergebnisse des ZAHF "care4care - Fachkräftebedarf in der Pflege" auf einer Transferplattform für die Praxis verfügbar
Das ZAFH* care4care ging folgenden Aspekten nach:
Berufliche Bildung
Organisationsentwicklung
Entlohnung
Arbeitsgestaltung
Pflege aus Sicht älterer Menschen und
Interessenvertretung
Dem IAW oblag die Federführung des Schwerpunkts „Entgelt und Finanzierung“. Die hier entwickelten Handlungsansätze verfolgten einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die weiteren Gegebenheiten des Systems Pflege berücksichtigt. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Schwerpunkts „Entlohnung“ sowie der anderen Schwerpunkte des ZAFH finden sich auf einer Plattform für den Transfer in Öffentlichkeit und Praxis, die unterwww.zafh-care4care.deerreichbar ist.
[* Zentren für angewandte Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (ZAFH) sind interdisziplinäre und hochschul- sowie fakultätsübergreifende Forschungsverbünde. Sie werden vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg mit Einbindung von Strukturfondmitteln der EU (EFRE) über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren finanziert.]
Viele Länder leiden unter einem Fachkräftemangel in der Pflege. Eine Möglichkeit, das Angebot an Pflegekräften zu erhöhen, besteht darin, ihre Verbleibsquote zu steigern. Obwohl es mehrere Studien über Faktoren gibt, die mit dem Arbeitskräfteangebot in der Pflege auf verschiedenen Ebenen zusammenhängen, gibt es relativ wenig Literatur über Faktoren, die mit der Entscheidung von Pflegekräften, ihren Beruf zu verlassen, zusammenhängen. Auf der Grundlage deutscher Verwaltungsdaten analysiere ich die Determinanten der Entscheidung von Krankenschwestern, ihren Beruf zu verlassen. Meine Ergebnisse deuten darauf hin, dass jüngere Krankenschwestern, Krankenschwestern im sozialen Bereich und Krankenschwestern, die bei kleineren Arbeitgebern arbeiten, ihren Beruf häufiger verlassen als ihre Kollegen, unabhängig von ihren spezifischen Pflegeberufen und Pflegesettings (stationäre oder ambulante Pflege). Krankenschwestern und Krankenpfleger scheiden häufiger aus, wenn mehr berufliche Alternativen zur Verfügung stehen.
In den letzten Jahren kein Trend zur stärkeren Ungleichheit der Einkommen und Vermögen erkennbar
Anders als vielfach wahrgenommen hat sich die Ungleichheit von Einkommen und Vermögen in den zehn Jahren von 2008 bis 2018 nur wenig erhöht. Der Gini-Koeffizient, ein häufiges Maß für die Einkommensungleichheit, zeigt nur eine geringe Aufwärtstendenz und bewegte sich im Zeitraum von mehr als zehn Jahren in einem schmalen Band zwischen 0,28 und 0,30. Bei der ebenfalls oft zitierten Armutsrisikoquote zeigt sich im Zehn-Jahres-Rückblick auf Basis des SOEP und des Mikrozensus ein leichter Anstieg um etwa einen Prozentpunkt. Dagegen kehren die Werte, die auf Grundlage der EU-SILC berechnet wurden, wieder zum Ausgangsniveau des Jahres 2008 zurück.
Dies zeigen Analysen des IAW auf der Basis des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) in Zusammenarbeit mit Professor Martin Biewen von der Universität Tübingen.
Analyse der Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland Begleitforschung zum Sechsten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, August 2019/März 2021
Übergänge ins Studium und dessen Verwertung in der Praxis – Gelingensfaktoren, Herausforderungen, Gestaltungsspielräume.
In: Pflege & Gesellschaft 1/2025 (im Erscheinen).
Gestaltung von individuellen Bildungs- und Karrierewegen in der Pflege - Perspektiven in der Praxis.
In: Pflege - Die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe (im Erscheinen).
Weiterbildungen aufbauend auf die PflAPrV
Konzeption und exemplarische Moduleinheiten - Version 1.0 Oktober 2024, Hrsg. Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn, https://res.bibb.de/vet-repository_782863
Heterogeneous effects of monetary and non-monetary job characteristics on job attractiveness in nursing.
Labour Economics, 102632 (im Erscheinen), https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0927537124001283